Aufgaben eines GTDS-Systemverwalters

Dieses Dokument befaßt sich mit typischen Tätigkeiten, die mit dem Betrieb des GTDS verbunden sind. Dabei ist mit "Systemverwalter" nicht notwendigerweise gemeint, daß dieses Tätigkeiten durch eine einzelne Person erledigt werden müssen. Vielmehr ist damit eine Reihe von Aufgaben gemeint, deren Erledigung geregelt sein muß.

  1. Datensicherung
  2. Einspielen von Updates
  3. Fehlererkennung und erste Diagnostik
  4. Benutzerverwaltung
  5. Datenbankwartung
  6. Verwahrung der Passwörter

Weitere Themen befinden sich im Dokumentationsindex unter "Installation und Systemverwaltung"

Datensicherung

Datensicherung hilft, im Falle eines Systemzusammenbruchs, insbesondere wenn verbunden mit einem Festplattenschaden, das GTDS mit möglichst geringem Verlust wiederherzustellen.
Es gibt, neben dem aufwendigen sogenannten ARCHIVELOG-Verfahren, welches sehr zwar theoretisch die bestmögliche Wiederherstellung der Daten erlaubt (fast bis zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs), aber doch sehr spezielle Kenntnisse und Hardwarevoraussetzungen erfordert, zwei Methoden, die beide sich ergänzend empfohlen werden können:

  1. Sicherung der Datendateien auf ein anderes Speichermedium (Festplatte und/oder Band), evtl. sogar auf einem anderen Rechner.
    Diese Methode bietet die schnellste Möglichkeit, eine Datenbank unter dem gleichen Betriebssystem wiederherzustellen.
  2. Datenbankexport und dessen Speicherung auf einem anderen Medium.
    Diese Methode ist eine Möglichkeit, die Daten in einem Format zu speichern, das unabhängig vom Betriebssystem ist, unter welchem die Datenbank läuft, d.h. mit dieser Datei können die Daten auch auf einem ganz anderen Rechner wiederhergestellt werden. Darüber bietet sie eine gute Möglichkeit, bestimmte interne Speicherfehler, zu erkennen, die bei der ersten Methode weiterverschleppt würden.

In beiden Fällen sind die Daten bis zur letzten erfolgreichen Sicherung wiederherstellbar, d.h. bei täglicher Sicherung geht maximal ein Tag Arbeit verloren.
Erfolgreich meint, daß es nicht ausreicht, regelmäßig Datensicherungen zu starten, sondern auch deren Erfolg zu kontrollieren:

  1. Sind die Daten wirklich auf dem anderen Medium und können sie von dort auch wieder eingelesen werden? Diese Prüfung ist etwas aufwendiger und  sollte zumindest in gewissen Abständen wiederholt werden, insbesondere dann, wenn Änderungen bei der Datensicherung durchgeführt wurden.
  2. Wurden die Daten erfolgreich exportiert? Diese Kontrolle geschieht über das Prüfen des sogenannten Export-Logfiles, ist nicht so aufwendig und sollte häufiger, idealerweise nach jedem Export, also häufig täglich, durchgeführt werden.

Organisatorisch muß idealerweise dafür Sorge getragen werden, daß das Sicherungsmedium sich möglichst auch in einem anderen Raum befindet, um auch im Falle eines kompletten Rechnerverlustes, etwa durch Feuer oder Diebstahl, durch den auch weitere Rechner betroffen sein können, wieder die Daten herstellen zu können.

Siehe auch Datensicherung unter Windows NT/2000

Einspielen von Updates

Beim Einspielen eines Updates muß eine Reihenfolge von Schritten eingehalten werden, die zum größten Teil mit einer Maske unterstützt werden. Eine Anleitung findet sich hier.

Fehlererkennung und erste Diagnostik

Verhält sich GTDS nicht so wie erwartet, so sollten eine Reihe von diagnostischen Maßnahmen ergriffen werden, bevor das Entwicklerteam verständigt wird:

Benutzerverwaltung

Die Benutzerverwaltung erfolgt über "Benutzer, Rechte ..." aus der Eingangsmaske. Unter "Benutzerverwaltung" können Benutzerkennungen angelegt, verwaltet und deaktiviert werden. Über "Benutzer/Abteilung" erfolgt die Einstellung, welche Abteilungen ein Benutzer in den Kontext nehmen darf (bestimmt für Nicht-Leitstellenbenutzer, welche Dokumente er bearbeiten darf).

Anlegen eines neuen Benutzers

Über "neuer Benutzer" wird ein neuer Benutzer angelegt:

Als ORACLE-Benutzername können bis zu 10 Zeichen eingegeben werden. Welche Namen gültig sind, kann der ORACLE-Dokumentation entnommen werden. Groß-/Kleinschreibung ist nicht wichtig. Leerzeichen und Umlaute können nicht benutzt werden.

Das Passwort wird hier ohne die vielleicht sonst übliche Passwortwiederholung im Klartext angegeben werden; es kann später jederzeit geändert werden. Für das Passwort gelten ähnliche Regeln wie für den Benutzernamen.

Der ausführliche Benutzername ist der Text, der z.T. in den Masken erscheint. Er kann später jederzeit geändert werden. Default- und Temporary Tablespace werden von den Einstellungen für OPS$TUMSYS übernommen und brauchen in der Regel nicht geändert zu werden. Die Default-Abteilung ist die Abteilung, zu der der Benutzer nach dem Einloggen automatisch arbeitet. Sie wird gleichzeitig in die Liste der zugreifbaren Abteilungen für diesen Benutzer eingetragen und kann später wieder geändert werden. Durch "Speichern" wird die Benutzerkennung mit den Standardrechten angelegt und zur Übersicht zurückgekehrt. Hier können dann die Einstellungen überarbeitet werden. Dabei entsprechen die Spaltenüberschriften folgenden GTDS-Rollen

Con r_normal_sys
Sel r_normal_obj_s
Pat r_normal_obj_du_meist
Min r_normal_obj_du_mind
So r_normal_obj_du_sonst
Kla r_normal_obj_du_klassi
Verw r_normal_obj_du_verwalt
Su r_super

Um später die Vorgabeabteilung eines Benutzers zu ändern, muß erst die entsprechende Abteilung in die Liste der zugreifbaren Abteilungen (s. nächster Abschnitt) aufgenommen werden. Anschließend kann eine der dort gespeicherten Abteilungen als Vorgabeabteilung gewählt werden.

Hinweis: Beim Zuordnen von Rollen ist kein Speichern ist kein erforderlich, da dies durch die Art des im Hintergrund ausgeführten SQL-Befehls "GRANT" bzw. "REVOKE" automatisch geschieht.

Zuweisen von Rechten auf Abteilungen

Standardmäßig wird einem Benutzer beim Anlegen eine Abteilung, für die er arbeiten darf, zugeordnet. In dieser Maske können weitere Abteilungen eingetragen werden. Im oberen Maskenteil können Filter auf Abteilungen bzw. Benutzer gesetzt werden. Diese Filter werden bei "Suche ausführen" wirksam. Als Sonderfunktion können alle Leitstellenbenutzer angezeigt, dem "Filterbenutzer" alle Abteilungen und der "Filterabteilung" alle Leitstellenbenutzer zugeordnet werden.

Die Vorgabeabteilung eines Benutzers kann nicht gelöscht werden.

Siehe auch: Zugriffsrechte im GTDS.

Datenbankwartung

Unter bestimmten Umständen kann es nötig sein, der Datenbank weiteren Festplattenplatz zu reservieren. Hierzu müssen Sie wissen,

  1. wo die Datenbankdateien sich befinden
  2. wieviel freier Festplattenspeicher auf dieser Festplatte (diesem Laufwerk/dieser Partition) noch zur Verfügung steht
  3. wie das Passwort des Benutzers "SYSTEM" lautet.

Es empfiehlt sich auch, ein Diagnostik-Skript laufen zu lassen, welches seine Ergebnisse in eine Datei schreibt, die dann dem Entwicklerteam zugeschickt werden kann. Entsprechende Skripte befinden sich im ADMIN-Unterverzeichnis
Hinweis: In einigen neueren Installation wurde die Datenbank so konfiguriert, daß die Reservierung von weiterem Festplattenbereichen automatisch passiert. Hier sollte gelegentlich der noch zur Verfügung stehende Plattenplatz kontrolliert werden, um eine drohende Knappheit rechtzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Verwahrung der Passwörtern

Bei der Neuinstallation wird die Datenbank mit einigen Standard- und Demobenutzern angelegt. Es empfiehlt sich, deren Passwörter zu ändern (außer BEISPIEL, mit dem ja alle üben können), da diese Passwörter nicht sicher (weil nicht geheim) sind.
Von ORACLE-Seite handelt es sich um folgende Benutzer (in Klammern das Standardpasswort):

Von GTDS-Seite handelt es sich um folgende Benutzer:

Im allgemeinen sollten Sie mit Passwörtern so sorgfältig umgehen, wie Sie es mit Ihrer Kredit- oder Kontokarten tun, d.h. die Passwörter sollten nicht einfach zu erraten sein und nur einem begrenzten Personenkreis bekannt sein. Bedenken Sie dabei jedoch die Möglichkeit einer krankheits- oder urlaubsbedingten Abwesenheit von Mitarbeitern, so daß im Notfall auch Passwörter von einem sicheren Verwahrungsort beschafft werden können.
Falls Sie den Benutzern innerhalb des GTDS die Möglichkeit geben wollen, ihre Passwörter selbst zu ändern, kann dies mit dem GTDS_PARAMETER "PASSWORT_AENDERBAR" (Ja) konfiguriert werden. Mit dieser Einstellung erscheint in der Eingangsmaske ein entsprechender Knopf.