Kurzanleitung für den GKR-Export

Stand: 18. Februar 2000

Der Export zum Gemeinsamen Krebsregister kann aus dem GTDS heraus oder von der Kommandozeile aus im GTDS-Verzeichnis gestartet werden. Die wichtigsten Optionen lassen sich aus der Maske einstellen. Das folgende Vorgehen bezieht sich daher auf das Starten des Exports aus der Maske heraus. Bei diesem Export werden, da die Ausgabe in eine Datei erfolgt, immer auch Einträge in die Vergütungstabelle vorgenommen. Eine vollständige Übersicht der Optionen des Exportprogramms findet sich in "Export und Unterstützung der Vergütung von Dokumentationen bei Version 2 des Exports zum Gemeinsamen Krebsregister ", wo auch systematischere Informationen zu einzelnen Aspekten wie Meldeanlässe, Struktur der Vergütungstabelle, Füllen der Vergütungstabelle, Berichte für die Vergütung, Prüfskript, Aufrufsyntax usw. enthalten sind.

Beim Aufruf der Maske wird zunaechst das Datum des letzten Exports anhand des Exportdatums in den GKR-Datensätzen (Tabelle GKR) bestimmt. Darauf basierend werden die Parameter fuer den Export mit Vorgabewerten belegt. Mit Einführung der Version gkr2000 bestehen erweiterte Möglichkeiten zur Bestimmung von Beginn und Anfang des Exports. Hierbei wird auf Grundlage der in GKR_EXPORT gespeicherten Information der Anfang auf den Tag nach Ende des letzten Exports gesetzt. Für Ende wird zu diesem Anfang die Dauer des zuletzt exportierten Zeitraums addiert. Andere Werte sind über Auswahllisten verfügbar. Für die Berechnung werden allerdings nur Exporte berücksichtigt, die als "gültig" (im Gegensatz zu ggf. Probeexporten) markiert wurden. Die Einstellung, welches Programm für den Export bneutzt wird, erfolgt über den GTDS_PARAMETER GKR_EXPORT_PROGRAMM (Inhalt gkr97/gkr2000).

1. Daten prüfen

Mit Menüpunkt prüfen gelangt man in die Maske pr_ergeb, aus der heraus mit "Neu (GKR)" ein SQL-Skript aufgerufen werden kann, welches bestimmte Prüfungen für alle Patienten, die vom Export betroffen sind (s.u.), durchführt. Die Prüfungen orientieren sich an der vom GKR bereitgestellten Schnittstellenbeschreibung und an den von der IARC definierten Plausibilitätsprüfungen. Die Prüfergebnisse werden in der Tabelle PRUEF_ERGEBNIS gespeichert und ebenfalls in der Maske dargestellt.

Das Prüfskript prüft nicht die tatsächlich exportierten oder zu exportierenden Daten, sondern wählt diese entsprechend dem Exportprogramm über die Definition eines Zeitraumes aus. Die Prüfung muß daher zeitnah zum Export erfolgen, um eine weitgehende Übereinstimmung der Fälle und deren Daten zu haben. Dabei werden die betroffenen PAT_IDs zeitweise in der Tabelle PATIDS gespeichert.

Aus dieser Maske ist das Verzweigen in die entsprechenden Dokumente zur Korrektur möglich. Daher darf diese Maske nur als Eigner der Tabelle TUMOR (in der Regel OPS$TUMSYS) oder als Leitstellenbenutzer benutzt werden.

Nach der Prüfung wird die Maske wieder verlassen.

2. Einstellen der Parameter

Die Parameter "Datensätze ab/bis, Dateinamen" sind selbstsprechend.

Ein Export sollte wegen der Länge der damit verbundenen Transaktionen nur in Niedriglastzeiten durchgeführt werden. Ggf. muß bei Fehlern aufgrund der Dauer des Exportes ein spezifisches sog. Rollback-Segment angegeben werden. Dieses geht nur von der Kommandozeile aus. Exportdateien werden nicht überschrieben (auch wenn sie 0 Bytes groß sind). Hier sollte ein anderer Dateiname gewählt werden oder die Datei auf Betriebssystemebene gelöscht werden (gilt nicht für Log-Dateien).

Ein probeweiser Export ohne Update des Exportdatums kann mit "J" in "ohne Update Exportdatum" durchgeführt werden. Allerdings werden auch hier Einträge in die Vergütungstabelle vorgenommen (s.u.), die vor dem endgültigen Export wieder gelöscht werden sollten. Ein versehentlicher Probexport mit Update verhindert nicht den endgültigen Export. Man muß nur von Hand die richtigen Datumsangaben wieder einsetzen.

"Ohne Zustimmung" ermöglicht den Export von GKR-Datensätzen, für die keine Zustimmung seitens des Patienten vorliegt, aber entsprechende gesetzliche Regelungen auf Landesebene eine Meldung auch ohne diese Zustimmung erlauben.

"Datum der Information nicht nach Ende Zeitraum" verhindert den Export von GKR-Datensätzen, die aufgrund von Nebenbedingungen (z.B. erfolgte Primärtherapie) im Exportzeitraum exportiert werden, ohne daß die Erstmeldung bereits exportiert wurde. Das ist z.B. der Fall, wenn die Dokumentation mit Zeitverzögerung erfolgte, d.h. das Datum_der_Information in der Tabelle GKR ist aktueller als die bereits erfolgte Therapie und das Diagnosdatum. Solche Datensätze werden zuerst mit dem Meldetyp F exportiert, bevor sie als Erstmeldung an das GKR gehen und Einträge in die Vergütungstabelle erfolgen somit, bevor dieser Datensatz vom Gemeinsamen Krebsregister vergütet wurde.

3. Export durchführen

Der Export kann mit dem entsprechenden Knopf  gestartet werden. Das ist nicht ratsam während, viele Benutzer arbeiten (außer bei einem Testexport, also "ohne Update-Exportdat.=J"), unter anderem weil die Tabelle GKR während des Exports gesperrt wird und nicht geändert werden kann bzw. wenn das nicht möglich ist, bricht der Export sofort ab.

Neben der eigentlichen Exportdatei wird eine Log-Datei geschrieben, die unter anderem die Information enthält, wieviel Datensätze welchen Meldetyps enthalten sind. Auf dieser Grundlage kann berechnet werden, wie hoch die Vergütung seitens des Gemeinsamen Krebsregisters ist.

Das Exportprogramm nimmt zusätzlich zum Schreiben der o.g. Dateien Einträge in folgende Tabellen vor

Nach dem Export kann die Export-Datei unter Nutzung der Verschlüsselungssoftware des Gemeinsamen Krebsregisters auf eine Diskette überspielt und an das Gemeinsame Krebsregister geschickt werden. Der Zwischenschritt über dBase-Dateien, mit denen in der Version 1.3 die Daten geprüft wurden, entfällt da die Prüfung jetzt innerhalb des GTDS erfolgt.

4. Vergütung

Für die Weitergabe der vom Gemeinsamen Krebsregister erhaltenen Vergütung an die dokumentierenden Ärzte und Abteilungen können unterschiedliche Verfahrensweisen genutzt werden. Diese hängen davon ab ob, Die Regelungen hierzu unterscheiden sich von Register zu Register. An dieser Stelle kann daher nur angedeutet werden, welche Möglichkeiten prinzipiell vorhanden sind.

Falls die Vergütung bereits in anderen Vergütungen enthalten ist, muß nach dem Export keine weitere Aktion mehr erfolgen. In den anderen Fällen können die dazu vorgesehenen Berichte genutzt werden. Dazu wird in der Export-Maske der Punkt "GKR-Vergütung" im Kopfmenü angewählt. Es erscheint eine Untermaske mit den GKR-Exporten oben und den zugehörigen Einträgen in GKR_VERGUETUNG unten. Wenn "Anzeigen nach Einsender" mit "Ja" belegt ist, werden die Vergütungssätze gruppiert nach Ärzten/Abteilungen angezeigt.

Hinweis: Ab Version gkr2000 ist das Feld "gültig" hinzugekommen. Anwendungshinweise s.o.

Für die Vergütungsbericht gibt es verschiedene Möglichkeiten der Parametrisierung (siehe dort). Um für die Vergütungsberichte die optimalen Vorbereitungen zu treffen, müssen in dieser Maske ggf. Änderungen an den Vergütungsdatensätzen vorgenommen werden. Dazu kommen prinzipiell folgende Möglichkeiten in Betracht:

  1. Es werden Datensätze von der Vergütung ausgeschlossen. Dazu wird die Lfd.Nr. des Exportes negativiert (Spalte Lfd.), so daß sie von den Abfragen in den Berichten nicht mehr erfaßt wird. Dies geschieht mit F4 für einzelne Sätze hier oder über eine weitere Untermaske (s.u.) für bestimmte Mengen (Meldedatum innerhalb eines bestimmten Zeitraums).
  2. Es wird die Vergütung individuell für einzelne Datensätze festgelegt (Spalte Vergütung). Dies geschieht hier für einzelne Sätze oder über eine weitere Untermaske (s.u.) für bestimmte Mengen (Ärzte, Abteilungen). Allerdings sollten, wenn die Abrechnung über diesese Feld erfolgt, zur Vereinfachung des Verfahrens alle Datensätze eines Exportlaufes diesen Eintrag besitzen.
Die Modifikation an bestimmten Teilmengen der Vergütungssätze erfolgt in folgender Untermaske. Eine detailliertere Beschreibung befindet sich in der entsprechenden Dokumentation.

Nach Abschluß dieser Arbeiten können die notwendigen Berichte mit den für das entsprchende Register passenden Parameter aufgerufen werden.